Dienstag, 11. Januar 2011

Kurtlar vadisi Irak

 



Sorgen um die westliche Meinungsfreiheit machen sich Edmund Stoiber und Charlotte Knobloch:

Deutsche Kinos dürfen kein Ort für Progaganda sein. Dieser Meinung ist die stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch. Sie appelliert an die
Kinobetreiber, den türkischen Film "Tal der Wölfe" umgehend aus dem Programm zu nehmen. Wer diesen Streifen zeige, unterstütze den Hass auf jüdische Menschen und die Attacken auf Werte der westlichen Zivilisation. Die Darstellung amerikanischer Soldaten als Killermaschinen sei unverantwortlich, betonte Frau Knobloch. (Deutschlandradio)


CSU-Chef Edmund Stoiber hat gefordert, dass der türkische Film «Tal der Wölfe» in Deutschland nicht mehr gezeigt werden solle. «Dieser unverantwortliche Film fördert nicht die Integration, sondern sät Hass und Misstrauen gegen den Westen», sagte der bayerische Ministerpräsident laut «Bild am Sonntag». «Tal der Wölfe» spielt während des Irak-Kriegs uns zeigt eine andere Sicht als die der US-Besatzer.
Der Film wolle zu einem Kampf der Kulturen führen und spiele den Radikalen in die Hände, vermutet Stoiber «Ich fordere die Kinobetreiber in Deutschland auf, diesen rassistischen und antiwestlichen Hass-Film sofort abzusetzen.» (N24)


Welches Medium würde sich auch besser eignen als die Bild-"Zeitung" um gegen Menschenverachtung, Rassismus und Haß-Propaganda aufzutreten?
Noch bevor das bajuwarische Hirnederl, verhinderter Bundeskanzler und Superminister, seine Version der westlichen Werte, die es gegen die islamistische Intoleranz zu verteidigen gilt, im Fachblatt für Busen und Bibel absonderte, kommentierte die "junge Welt" die Kampagne gegen den türkische Erfolgsfilm:

"Der türkische Film hat die US-Besatzung im Nordirak zum Thema und erinnert im Vorspann an eine reale Begebenheit aus dem Krieg gegen den Irak, als türkische Soldaten mit Säcken über den Kopf von den Amerikanern abgeführt wurden. Im Tal der Wölfe findet die Vergeltung statt. Kämmerling schreibt [in der FAZ]: »Die Amerikaner erscheinen fast ausnahmslos als zynisch-sadistische Killer, denen ein Menschenleben keinen Pfifferling wert ist, die buchstäblich mit Kanonen auf Spatzen schießen und die unschuldige Zivilbevölkerung massakrieren. In einer Schlüsselszene richten sie ein Blutbad unter einer arabischen Hochzeitsgesellschaft an und setzen damit selbst die Haßspirale der Selbstmordattentate in Gang.« Es ist offenbar der hohe Realitätsgehalt des Films, der als ganz besonders anstößig, ja als »rassistisch-antiamerikanisch, antichristlich und antisemitisch« empfunden wird. 
...Das »Tal der Wölfe« ist aber nicht nur antiamerikanisch und antichristlich, sondern auch antisemitisch. Obwohl der Kritiker nichts anzuführen weiß, was den Antisemitismus-Vorwurf belegen könnte. Außer einer »skandalösen Einstellung« im Film, die zeigt, wie lebenden Einheimischen entnommene Organe nach London, New York und Tel Aviv gehen. Doch es hat sich im hiesigen Diskurs eben so eingebürgert, daß alles, was antiamerikanisch ist, auch antisemitisch zu sein hat. Oder überhaupt: jede Haltung, die sich gegen die westliche Vorherrschaft richtet." (junge Welt, 18.2.2006)


Unser Tipp: Ansehen!
Was FAZ, Stoiber und Knobloch in Rage bringt, kann so schlecht nicht sein.

Kurtlar vadisi Irak - Valley of the Wolves


Jetzt schreibt auch Jürgen Elsässer:

Der türkische Actionfilm »Das Tal der Wölfe« liefert der Friedensbewegung gute Munition

...Der Film transportiert eine mächtige Botschaft: Die Türkei, während des Kalten Krieges ein NATO-Kettenhund gegen die Sowjetunion, ist nach deren Untergang zu einem Hindernis für die US-Politik geworden. Der Aggression gegen den Irak 2003 verweigerte sich Ankara. Deswegen spielen die Kriegsbrandstifter in Washington jetzt die kurdische Karte gegen die Türkei – und bekommen dabei objektiv Rückendeckung durch die Reste der PKK-freundlichen Solidaritätsbewegung hierzulande.
Jede Partei, die sich die Message dieses Filmes zu eigen macht, wird die nächsten Wahlen in der Türkei gewinnen, schrieb die Tageszeitung Hürriyet. Die Menschen zwischen Istanbul und Diyarbakir wollen offensichtlich nicht weiter das Kanonenfutter der US-Armee sein. Ihre Verwandten in Deutschland, das zeigt der Erfolg des Blockbusters, sehen das genauso. Müßte die Friedensbewegung nicht endlich versuchen, mit ihnen in direkten Kontakt zu kommen? Der Film bietet die Möglichkeit dazu. Jeder Kriegsgegner sollte ihn sehen. Jede Initiative sollte Flugblätter vor den Kinos verteilen, möglichst zweisprachig, und zu Diskussionsveranstaltungen einladen. In kleineren Städten, wo »Tal der Wölfe« nicht gezeigt wird, könnte man eigene Vorführungen organisieren – Videokopien werden sich auftreiben lassen. Nicht immer über sie, sondern endlich mit den Moslems zu reden, sich kennenzulernen und sich durchaus auch die Meinung zu sagen – das ist das beste Mittel gegen den Kampf der Kulturen, den die Neoliberalen zur Vorbereitung des vierten Weltkriegs entfesselt haben."

Das Tor zur Hölle

 



Wolfgang Freisleben: Das Tor zur Hölle. Israels Gewaltpolitik im Kolonialkrieg um Palästina
ca. 400 Seiten, Hardcover mit Umschlag, 25.- Euro
Ibera-Verlag, Wien 2005

Dieses Buch eines etablierten österreichischen Journalisten faßt in beeindruckender Weise die Gewaltherrschaft, den Terror und die Heuchelei des zionistischen Gebildes in Palästina zusammen. Freisleben beschreibt die täglichen Schikanen, denen die angestammte Bevölkerung Palästinas durch die Besatzer ausgesetzt ist, ebenso wie die "außergewöhnlichen" Massaker, die an den entscheidenden Punkten der israelischen Landnahme gezielt an dieser verübt wurde. Er gibt einen Abriß der terroristischen Biographien zionistischer Staatschefs, ausführlich auch den blutigen Werdegang "Arik" Scharons, des Schlächters, den uns die Medien nun als Heiligen im Koma zu präsentieren versuchen. Er weist auf die noch über alle Schrecknisse hinausgehenden Völkermordpläne hin, die aufgrund der "demographischen Bedrohung" von den Zionisten ernsthaft diskutiert werden. Als Besonderheit kann noch ein Kapitel über die kaltblütige Versenkung des US-Kriegsschiffs "Liberty" durch den "verlässlichsten Freund der USA" gelten. Was bei diesem in gehobener Journalistensprache verfaßten Buch (es handelt sich also nicht um eine wissenschaftliche Analyse) auffällt, ist, daß sich Freisleben fast ausschließlich auf jüdische Quellen - antizionistische Linke und Orthodoxe, mehr aber noch linkszionistische "Tauben" - stützt. Die bekannten und zuverläßigen "Haaretz"-Journalisten Gideon Levy und Amira Hass, die Professoren Avit Schlaim und Baruch Kimmerlich, die Aktivisten Jeff Halper und Uri Avnery, aber auch den Mossad-"Verräter" Victor Ostrovsky, den verstorbenen, aber unvergessenen Israel Shahak, und viele mehr. Palästinensiche oder allgemein arabische Stimmen kommen praktisch nicht zu Wort. Dies soll wohl die Glaubwürdigkeit des Buches erhöhen und gegen den Vorwurf des Antisemitismus immunisieren, der natürlich so sicher wie das Amen im Gebet kommt, auch wenn man das Buch mit einem Erich-Fried-Zitat eröffnet und einer längeren Analyse von Lev Grinberg (Ben-Gurion-Universität) abschließt. Was heißt "auch", gerade dies bringt zionistische Haudegen in Rage, wie bereits die erste einschlägige Besprechung "dieser antisemitischen Schmähschrift" beweist, die sich des langen und breiten über "innerjüdische" Lieblingsfeindbilder ausläßt, die gerade mit nebensächlichen Sätzen zitiert wurden. Norman Finkelstein hat in "Palästina. Ein Bericht über die erste Intifada" ausführlich über seine Rolle als Jude reflektiert, die er als Sprachrohr für das Leiden der Palästinenser einnimmt, deren Leiden und zerstörte Lebensperspektiven ohne einem solchen gar nicht wahrgenommen werden würde, weil die internationale Öffentlichkeit schlicht weghört, um sich nicht den Vorwurf des Antisemitismus auszusetzen. Solange dieser ideologische Mißbrauch der jüdischen Opfer der europäischen Verfolgung für die Rechtfertigung der kolonialistischen Verbrechen an den Arabern durch die im Geist des europäischen Nationalismus geformten Zionisten fortgesetzt wird (Thema des neuesten Werks von Finkelstein, "Antisemitismus als politische Waffe"), wird kaum ein Buch eines Nicht-Palästinensers dieser Ambivalenz entgehen, und dies kann daher den mutigen Werken, wie es "Das Tor zur Hölle" ist, nicht angelastet werden. Es wäre dennoch zu hoffen, daß neben den zahlreichen verdienstvollen Werken jüdischer Autoren und Werken nichtjüdischer Autoren, die sich primär auf diese zionismuskritischen jüdischen Quellen stützen, sich endlich Verlage auch getrauen, Araber selbst zu Wort kommen zu lassen. Es gibt nämlich eine ganze Reihe palästinensischer Schriftsteller und Journalisten, die das Leid ihres Volkes authentisch zur Sprache bringen.

TLAXCALAS MANIFEST


...Die Übersetzer von Tlaxcala sind Anti-militaristen, Anti-imperialisten und stellen sich gegen die „neoliberale“ wirtschaftliche Globalisierung. Sie sehnen sich nach Frieden und Gleichheit für alle Sprachen und Kulturen. Sie glauben weder an den Schock der Zivilisationen noch an den gegenwärtigen imperialistischen Kreuzzug gegen den Terrorismus. Sie sind gegen Rassismus und den Bau von Mauern oder elektrischen Zäunen, seien sie tatsächlicher oder sprachlicher Natur, die die natürliche Bewegungsfreiheit verhindern und das Teilen zwischen Völkern und Sprachen auf diesem unserem Planeten. Sie möchten sowohl Wertschätzung, Anerkennung und Respekt für das Andere vorantreiben, als auch den Wunsch ausdrücken, dass sie/er nicht mehr ein Geschichtsobjekt ist, sondern ein gleichberechtigtes Geschichtssubjekt. Diese Bemühungen sind freiwillig und unbezahlt. Alle von Tlaxcala angefertigten Übersetzungen unterliegen dem Copyleft, das bedeutet, sie können kostenfrei für nicht kommerzielle Zwecke verwendet werden, solange die Quelle genannt wird.

Übersetzer und Dolmetscher aller Sprachen kommt zusammen und vereinigt Euch! Webmaster und Blogger aller Farben des Regenbogens, die unsere Sichtweise teilen, kontaktiert uns!

Es ist kein Zufall, dass wir unser Manifesto am 21. Februar veröffentlichen. In den 50er, 60er und 70er Jahren wurde der 21. Februar als weltweiter Anti-Kolonialismus und Anti-Imperialismus Tag gefeiert.
...

TLAXCALA
la red de traductores por la diversidad lingüística
le réseau des traducteurs pour la diversité linguistique
the network of translators for linguistic diversity
la rete di traduttori per la diversità linguistica
översättarnas nätverk för språklig mångfald
das Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt
a rede de tradutores pela diversidade lingüística
la xarxa de traductors per la diversitat lingüística

Zum Anschlag auf das Heiligtum in Samarra


 

Samarra ist der Ort, an dem Imam Mahdi (möge Gott seine Wiederkehr beschleunigen) verschwunden ist und von wo er wiederkehren wird, um die Herrschaft der Gerechtigkeit zu
verwirklichen, das heißt eine traditionelle Ordnung zu errichten. Die feigen Verbrechen der zionistisch und wahhabitisch inspirierten Feinde der Gerechtigkeit, die ihr Empire des Mammons und der Heuchelei errichten möchten, richten sich nicht zufällig gegen diese heilige Stätte. Sie sind aber wie alle Handlungen der Diener Satans nur dazu in der Lage, das zu beschleunigen, was sie zu verhindern trachten. Sie werden wie ein Weckruf wirken, sich in der Armee des Mahdis zu versammeln und zum geeigneten Zeitpunkt den Frevlern eine Antwort zu erteilen, die sie bis nach Tel Aviv und Washington spüren werden.

Imam Khamenei anlässlich des Anschlages auf die heilige Stätte in Samarra

Botschaft Imam Khamenei´s anlässlich des Anschlages auf die heilige Stätte in Samarra (Irak), 22. Februar 2006

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

"Von Allah sind wir und zu Ihm kehren wir zurück" (Koran, 2. Sure)

Die verbrecherischen und mit Blut besudelten Hände der dunkelherzigen Verbrecher haben heute eine große Katastrophe hervorgebracht und bei der Attacke auf die religiösen Heiligtümer eine neue Sünde begangen.

Der reine Schrein seiner Hoheit Imam Hadi und seiner Hoheit Imam Askari - Frieden sei mit ihnen - wurde heute entehrt und zerstört. Es hat im Herzen der Schiiten und allen Liebhabern des Ahlul-Baits (Familie des Propheten) tiefen Schmerz hinterlassen. Dieses Verbrechen, dessen Operatoren wahrscheinlich aus (dem Kreis) der Steinzeitfanatiker, unglücklichen und (Gott) vernachlässigenden Söldner ausgewählt sind, ist ohne Zweifel durch die Komplott schmiedenden Entscheidungsträger mit bösen, satanischen Absichten geplant worden. Dies ist ein politisches Verbrechen und die Fäden muss man bei den Geheimdiensten der Besatzer des Iraks und der Zionisten suchen. Die Besatzungsmächte, die die politische und soziale Situation Iraks mit ihren Herrschaftszielen im Widerspruch sehen, schmieden böse Pläne in ihren Köpfen, wobei Unsicherheit und die Schaffung der religiösen Zwiespältigkeit dazu gehören.

Das heutige Verbrechen in Samarra ist ein weiteres Blatt im Dossier der übeltätigen Besatzer Iraks. Der reine Schrein der Hoheiten Askaris (beide Imame haben als Beinamen "Askari", wobei der 11. Imam mehr unter diesen Name bekannt ist als der 10. Imam, Hadi) - Frieden sei mit ihnen - wird, so Allah will, mit der Anstrengung der Verliebten des Ahlul-Baits noch prachtvoller als zuvor aufgebaut werden. Aber dieses Verbrechen ist ein weiterer schwarzer Fleck auf der Stirn der Feinde des Islams und der Muslime, der für sehr lange Zeit nicht gelöscht werden wird.

Meinerseits drücke ich anlässlich dieses tragischen Ereignisses mein Beileid am Hofe des ehrenwerten Propheten - der Friede Gottes sei auf ihn und seine Familie -, am Hofe seiner Hoheit Baqiyatallah (Imam Mahdi) - unsere Seele für ihn -, gegenüber allen Schiiten der Welt und allen mutigen, wissenden Muslimen, die Liebhaber der reinen Familie des Propheten Gottes - Friede sei mit ihm und ihnen - aus. Ich verkünde eine Woche Trauer im Lande. Ausdrücklich erachte ich es als (notwendig), alle trauernden Bürger Irans, Iraks und anderen Orte der Welt zu bitten, jegliche Handlung, die zum Übergriff und Feindseligkeit gegenüber muslimischen Geschwistern führt, wahrhaftig zu vermeiden. Mit Sicherheit sind Hände im Spiel, die die Schiiten zum Übergriff gegenüber der von Sunniten geehrten Moscheen und Ortschaften zwingen wollen. Jeglicher Schritt in dieser Richtung ist Hilfestellung für die Ziele der Feinde des Islams und der muslimischen Völker und ist religiös verboten!

Was salamu a la Ibadillahis Salihin
Der Frieden sei über rechtschaffene Diener Gottes

Sayyid Ali Khamenei

Arab-European League: United we stand!

United we stand!
By Dyab Abou Jahjah (AEL)


The Latest events taking place in the Arab Nation and the broader Middle East over the last couple of weeks are escalating. It is beyond any doubt that the neo-colonial US-western assault against our people is culminating towards an all out confrontation.

The plans are set to subdue any resistance against western neo-colonialism and to do that by force if necessary. The Iraqi resistance, The Lebanese resistance, the Palestinian resistance and the regimes in Syria and Iran are the last standing enemies of US hegemony in the area. They also form a common front and they are therefore subject to a common attack.

Breaking down the Iraqi resistance is to be achieved through unleashing a total civil war between Sunni and Shi’a Arabs in Iraq. That will lead to Kurdish control of the state under the support of the US and its allies and on top of them the Zionist colonial, racist, apartheid entity. An Iraqi civil war will lead also to paralyzing the weapons of the resistance through turning them inwards against their own people.

The criminals who have blown up the Imam Al Hadi dome in Samara, one of the holiest shrines of Shi’a Muslims, are very aware of this goal and are serving directly the interest of the occupation forces.

We condemn this act and call upon all Arabs in Iraq to bypass their religious differences and unite on basis on their common national identity against the enemies of our people, whether these enemies are the US led western aggressors or the Fanatics of Al Qaida who are serving them indirectly. Today we must not stand as Shiá and sunni, not as Lebanese  or Syrians, not as Christians or Muslims, not as secular or religious, today we must stand as Arabs fighting for the freedom of their land and against Zionist and American control of our people, our land and its resources.

In Lebanon the forces of collaboration with the neo-colonial assault led by the corrupt Walid Djunblat, the mass-murderer Samir Gaegae and the mega-millionaire and oligarch Saad Al Hariri are planning to topple President Emile Lahoud by the 14th of Marsh. Regardless of any other consideration, president Lahoud represents a dam against the rising US tsunami aiming at disarming the Lebanese resistance of Hizbullah. Disarming the resistance will weaken the resistance bloc in the region as a whole and serve the American and Israeli goals. This can not pass and must be countered and defeated.

In Palestine, the democratic choice of the Palestinian people is not respected and plans are actively drawn by the American administration to starve the Palestinians in order to subdue them. The Arab regimes are of course unwilling to upset their American masters and provide alternative financing to the Palestinians. Only Syria and Iran are willing to help. Syria and Iran who are equally the targets of plans to topple their rebellious regimes and replace them with US puppet governments as in Iraq and elsewhere.

This is the time to make a stand, to support resistance actively and passively, to be aware of the real stakes and to go beyond religious divisions and other divisions. In moments like these one must realize that nationalism can be the remedy against sectarianism. If our people can mobilize itself again on national basis instead of religious, it will form an enormous bloc from Iraq till Palestine, a homogenous bloc that will defeat any aggression. The Islamist forces in Lebanon and Palestine realized that for years now, and both Hamas ( Sunni Islamists) and Hizbullah ( Shi’a Islamists) have been close allies of each other and using a common national discourse. They are also allies of the Syrian secular and Arab Nationalist regime. Let us hope our people in Iraq will find some inspiration in this. One thing is sure, Moqtada Al Sader the Shi’a nationalist leader and cleric is realizing that and will try his utter best to preserve national unity. But can he succeed against the hysteria of religious mobs, the manipulation of occupation forces? And the crimes of fanatic salafi takfiri criminals like Al Zarqawi and his gangs? Nothing is less sure.

Today is the time to rally behind the banner of nationhood and anti-imperialism. Never have things been so clear; never have the attack been so direct since the battle of Suez in 1956.

Sayyed Nasrallah spricht bei Hisbollah-Großkundgebung

 


Al-Manar TV berichtet heute:

Following Hezbollah's call to demonstrate against the bombing of the holy shrine of Imam Ali al-Hadi peace upon him in Iraq, hundreds of thousands of people gathered at the Raya field in Beirut's southern suburb. Their main slogan called for unity among Muslims.
Hezbollah Secretary General Sayed Hassan Nasrallah said that those who earn from the attack on the holy shrine of the two Imams Ali Hadi and Hassan Askari (PBUT) in Iraq are the United States which seeks to enforce and extend its occupation, the Takfirist (deny other's faith or sect) who seek a Sunni-Shiite sedition, and Israel which seek to destroy Iraq's churches and mosques as a prelude to destroying the Al-Aqsa holy Mosque in occupied Jerusalem.
During a massive gathering organized by Hezbollah at the southern suburbs of Beirut to protest the attacks on the holy shrine, Sayyed Nasrallah appealed to the people not to cast accusations at the Sunnis and that Muslim blood is forbidden. He added that those who seek to enlarge division are traitors.
The Iraqi section of the Sayyed speech:
The way to handle this serious event should not be by pointing figures at our brothers from the Sunni sect. The accusations and instigations of people and the spread of bad atmospheres among the Sunnis and Shiites serves America, Israel and the Takfirists who are pleased when a Sunni kills a Shiite and Shiite kills a Sunni and when a Shiite destroys a Sunni mosque and vice versa.
We must only accuse the real beneficiary from this criminal attack which is the US occupation, its direct collaborators and the killing takfirists, who call for killing and this act is in line with their behavior, their hatred and their way of thinking and dealing with things.
Our anger should be pointed only to those mentioned, because the rest of the people they did not commit any wrongdoing or crime. No one should be held responsible for the actions of others.
The blood of a Muslim any Muslim is forbidden as well as his money and his honor.
They want to divide us any where, they want to sow division.

In Lebanon we are all invited, Shiites and Sunnis, no matter how big the pain, sadness, mistakes, and crimes that are committed in Iraq, not to be dragged into division.
We should not allow an intruder or an abusive, or an insane or a collaborator to meddle in our arena. Despite of everything that happened in Iraq, the Sunnis and Shiites in Lebanon will be together, united coherent, calling on their brothers in Iraq to be united and to exert every effort in this direction, because the right thing to do is to limit the sedition to put it out and not enlarge it. Those who strive to extend sedition are traitors to god to his prophet, to his household and to his companions (PBUH).

Wer möchte ethnische Bürgerkriege im Mittleren Osten?

"Der Irak, mit seinem Ölreichtum und seinen inneren Widersprüchen, wird mit Sicherheit von Israel ins Visier genommen werden. Seine Auflösung ist für uns noch wichtiger, als diejenige Syriens. Der Irak ist stärker als Syrien. Auf kurze Sicht geht von der Stärke des Irak die größte Bedrohung für Israel aus. Ein irakisch-iranischer Krieg wird den Irak auseinander reißen und den Sturz seiner Regierung herbeiführen, bevor er noch in der Lage ist, auf breiter Front einen Kampf gegen uns zu organisieren. Innerarabische Kämpfe jeglicher Art kommen uns in kurzer Frist zugute und verkürzen den Weg zu dem übergeordneten Ziel, den Irak, wie bereits Syrien und den Libanon, in Religionsgemeinschaften zu zerstückeln. Für den Irak bietet sich eine Aufteilung in ethnische/ religiöse Einheiten an, wie sie in Syrien während des Osmanischen Reichs gegeben war. Dann werden sich um die drei großen Städte Basra, Bagdad und Mosul drei (oder mehr) Staaten gruppieren, und die schiitischen Gebiete im Süden werden sich von dem sunnitischen und kurdischen Norden lostrennen."
(Oded Yinon, Eine Strategie für Israel in den 1980er Jahren, zitiert nach: Bill Vann, US-Presse diskutiert ethnische Teilung des Irak

...Egypt is divided and torn apart into many foci of authority. If Egypt falls apart, countries like Libya, Sudan or even the more distant states will not continue to exist in their present form and will join the downfall and dissolution of Egypt. The vision of a Christian Coptic State in Upper Egypt alongside a number of weak states with very localized power and without a centralized government as to date, is the key to a historical development which was only set back by the peace agreement but which seems inevitable in the long run.
The Western front, which on the surface appears more problematic, is in fact less complicated than the Eastern front, in which most of the events that make the headlines have been taking place recently. Lebanon's total dissolution into five provinces serves as a precendent for the entire Arab world including Egypt, Syria, Iraq and the Arabian peninsula and is already following that track.
The dissolution of Syria and Iraq later on into ethnically or religiously unqiue areas such as in Lebanon, is Israel's primary target on the Eastern front in the long run, while the dissolution of the military power of those states serves as the primary short term target. Syria will fall apart, in accordance with its ethnic and religious structure, into several states such as in present day Lebanon, so that there will be a Shi'ite Alawi state along its coast, a Sunni state in the Aleppo area, another Sunni state in Damascus hostile to its northern neighbor, and the Druzes who will set up a state, maybe even in our Golan, and certainly in the Hauran and in northern Jordan. This state of affairs will be the guarantee for peace and security in the area in the long run, and that aim is already within our reach today.
Iraq, rich in oil on the one hand and internally torn on the other, is guaranteed as a candidate for Israel's targets. Its dissolution is even more important for us than that of Syria. Iraq is stronger than Syria. In the short run it is Iraqi power which constitutes the greatest threat to Israel. An Iraqi-Iranian war will tear Iraq apart and cause its downfall at home even before it is able to organize a struggle on a wide front against us. Every kind of inter-Arab confrontation will assist us in the short run and will shorten the way to the more important aim of breaking up Iraq into denominations as in Syria and in Lebanon. In Iraq, a division into provinces along ethnic/religious lines as in Syria during Ottoman times is possible. So, three (or more) states will exist around the three major cities: Basra, Baghdad and Mosul, and Shi'ite areas in the south will separate from the Sunni and Kurdish north. It is possible that the present Iranian-Iraqi confrontation will deepen this polarization.
The entire Arabian peninsula is a natural candidate for dissolution due to internal and external pressures, and the matter is inevitable especially in Saudi Arabia. Regardless of whether its economic might based on oil remains intact or whether it is diminished in the long run, the internal rifts and breakdowns are a clear and natural development in light of the present political structure.
Jordan constitutes an immediate strategic target in the short run but not in the long run, for it does not constitute a real threat in the long run after its dissolution, the termination of the lengthy rule of King Hussein and the transfer of power to the Palestinians in the short run.
There is no chance that Jordan will continue to exist in its present structure for a long time, and Israel's policy, both in war and in peace, ought to be directed at the liquidation of Jordan under the present regime and the transfer of power to the Palestinian majority. Changing the regime east of the river will also cause the termination of the problem of the territories densely populated with Arabs west of the Jordan. Whether in war or under conditions of peace, emigrationfrom the territories and economic demographic freeze in them, are the guarantees for the coming change on both banks of the river, and we ought to be active in order to accelerate this process in the nearest future. The autonomy plan ought also to be rejected, as well as any compromise or division of the territories for, given the plans of the PLO and those of the Israeli Arabs themselves, the Shefa'amr plan of September 1980, it is not possible to go on living in this country in the present situation without separating the two nations, the Arabs to Jordan and the Jews to the areas west of the river. Genuine coexistence and peace will reign over the land only when the Arabs understand that without Jewish rule between the Jordan and the sea they will have neither existence nor security. A nation of their own and security will be theirs only in Jordan. ...

Quotes from: Oded Yinon, A Strategy for Israel in the Nineteen Eighties . This essay originally appeared in Hebrew in KIVUNIM (Directions), A Journal for Judaism and Zionism; Issue No, 14--Winter, 5742, February 1982, Editor: Yoram Beck. Editorial Committee: Eli Eyal, Yoram Beck, Amnon Hadari, Yohanan Manor, Elieser Schweid. Published by the Department of Publicity/The World Zionist Organization, Jerusalem. Translated by Israel Shahak.
Siehe dazu: Ralph Schoenman, The Hidden History of Zionism. Chapter 12: Strategy for Conquest

Die versuchte Umsetzung dieses Planes durch die Neocons im Pentagon im Iraq ist so offensichtlich daß es nicht kommentiert zu werden braucht. Im Libanon wurde durch die von den Zionisten unerwartete Widerstandskraft der Hisbollah die schon in den Achtziger Jahren als fix erscheinende Zerschlagung in ethnische Bantustans rückgängig gemacht. Jetzt bemüht sich die Zedernrevolution unter US-Anleitung erneut die zionistischen strategischen Ziele zu erreichen. Bemerkenswert ist in Bezug auf Jordanien, daß gerade letzte Woche ein führender zionistischer Militär zurückgepfiffen werden mußte, der sich allzu öffentlich über das Ende der Hashemiten-(Kollaborations-)Dynastie Gedanken gemacht hat. (Man kann entsprechende nicht-öffentliche Pläne also vermuten.) Die zionistischen Zerstückelungspläne für den Mittleren Osten werden von jenen befördert die sich darum sorgen, daß ja jede ethnische Gruppe einen eigenen Seperatstaat erhält, angefangen bei den Kurden. Aber auch die Verteidigung der nationalen Souveräntität der bestehenden Staaten Libanon, Syrien, Irak greift zu kurz, nur eine Großraumpolitik für den Mittleren Osten kann Frieden und Stabilität bedeuten. Diesem Ziel steht aber der regionale Fremdkörper "Israel" diametral gegenüber. Ein Verschwinden des zionistischen Kolonialistenstaates von der Landkarte, wie es der iranische Präsident in klaren Worten ausgedrückt hat, und was natürlich für jeden auch klar verständlich ein Ende des Unterdrückungs- und Aggressionsapparates, aber selbstverständlich nicht der Bevölkerung bedeutet, ist das sine qua non für eine Befriedung der ethnischen Dauerkonflikte. Die Vorstellung, ein weiterer Kleinstaat für die Palästinenser, der ohnehin nicht lebensfähig ist, könnte den Nahostkonflikt lösen, wie dies linksliberale europäische Politkreise glauben oder zu glauben vorgeben, ist an Naivität nicht zu überbieten. Er würde an dem strategischen Grundproblem der Zionisten überhaupt nichts ändern, das hier in diesem Aufsatz so klar beschrieben ist, und daher auch nichts an dem zionistischen Weg des Konfliktexports in den ganzen Nahen und Mittleren Osten, von der Bombardierung Beiruts, über die Installierung einer zionistischen Enklave "Kurdistan" im Nordirak, über die Ankündigung von Angriffen auf die zivile iranische Atomindustrie, bis hin zu den ungeklärten Black-Operations von der Ermordung Hairis bis zum Anschlag auf den Schrein von Samarra (hinter denen natürlich nicht die Israelis stecken müssen, auch wenn sie diejenigen sind, die am auffälligsten davon profitieren).

Die "Kreative Zerstörung" am Werk

Die "junge Welt" in einem Kommentar mit dem Titel Optimisten des Tages: G. Bush und Adlaten:

Während die Medien von der »Libanisierung des Irak« (Los Angeles Times) sprechen und befürchten, daß die Lage »ins Chaotische, in einen offenen Bürgerkrieg umkippen könnte« (FAZ), und der jüngste Irak-Progreß-Report (»Fortschrittsbericht«) des Pentagon die Zahl der Angriffe des irakischen Widerstands in den letzten Monaten auf einem neuen Höchststand sieht, bleibt das Weiße Haus zuversichtlich. »Die Lage in Irak ist ernst, aber ich bleibe optimistisch«, sagte der US-Präsident am Wochenende. Sein Nationaler Sicherheitsberater, der neokonservative Steven Hadley, bestärkte George W. Bush Sonntag abend auf CNN in seinem Optimismus. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die der Zerstörung der Goldenen Moschee folgten, seien eine einzigartige »Gelegenheit«, eine »Regierung der nationalen Einheit« zu schaffen.
Nur wer den Stellenwert der »kreativen Zerstörung« in der neokonservativen Ideologie kennt, vermag zu verstehen, wie Steven Headley in dem zerstörerischen Chaos, das US-Angriffskrieg und Besatzung in Irak angerichtet haben, einen Grund für Optimismus finden kann. Einer der Cheftheoretiker der Neokons, der Machiavelli-Experte Michael Ledeen, der gern den Krieg gegen Iran ausweiten möchte, hat in seinem letzten Buch - »The War Against the Terror Masters« –das Hohelied auf die US-Politik der Zerstörung und des Chaos gesungen: »Unser Name heißt kreative Zerstörung«, schreibt Ledeen, »sowohl in unserer eigenen Gesellschaft als auch im Ausland. Wir reißen jeden Tag die alte Ordnung nieder. … Unsere Feinde haben schon immer diesen Wirbelwind an Energie und Kreativität gehaßt, der ihre Traditionen bedroht (was auch immer diese sein mögen). Wegen ihrer Unfähigkeit, Schritt zu halten, sind sie beschämt. Wenn sie sehen, wie Amerika traditionelle Gesellschaften auseinandernimmt, fürchten sie sich, denn sie möchten selbst nicht auseinandergenommen werden. Sie können sich aber nicht sicher fühlen, solange wir da sind, weil bereits unsere bloße Existenz – nicht unsere Politik – ihre Legitimität bedroht. Sie müssen uns angreifen, wenn sie überleben wollen, genau wie wir sie vernichten müssen, um unsere historische Mission zu erfüllen.« So viel Offenheit war selten. (rwr)


Michael Ledeen ist nicht nur Machiavelli-Experte, sondern auch Mussolini-Bewunderer der "neo-"Art und Verbindungsmann zum italienischen militärischen Geheimdienst SISMI. Der Höhepunkt seiner italienischen Tätigkeit fiel in den Zeitraum der "ungeklärten" Bombenanschläge, die zuerst den Linken, dann den Rechten in die Schuhe geschoben wurden. "Kreative Zerstörung" auf italienisch eben...

Heiliges Geld

 


Bernhard Laum: Heiliges Geld. Eine historische Untersuchung über den sakralen Ursprung des Geldes. Mit einem Nachwort von Christina von Braun. Hardcover, 206 Seiten. Berlin: Semele Verlag, 2006.

Die Kulturwissenschafterin Christina von Braun schreibt in ihrem Nachwort zu "Heiliges Geld": "Vielleicht sollte man sich endlich darauf einigen, die Moderne in der Antike beginnen zu lassen, warum nicht?" Tatsächlich handelt das Buch von Bernhard Laum von einem Umbruch, der zu genau jener Zeit stattfindet, von der René Guénon in "Die Krise der modernen Welt" folgendes geschrieben hat: "Im sechsten vorchristlichen Jahrhundert vollzogen sich, aus welchen Gründen steht dahin, bei fast allen Völkern bedeutsame Wandlungen, die im übrigen ein nach Orten verschiedenes Gepräge trugen." Griechenland trat in dieser Zeit in seine klassische Epoche ein. An der Scheide stehen die homerischen Epen, die Laum als Ausgangspunkt seiner Untersuchungen nimmt, und die Einführung des Gelds. Sprachlich nicht gerade glücklich identifiziert Laum die Rinder als "prämonetäre Geldform". Er weist nach daß Rinder weder als reales Tauschmittel des zu homerischen Zeiten praktisch nicht vorhandenen Außenhandels (der im wesentlichen im wenig normierten Austausch von Gastgeschenken besteht) noch innerhalb der geschlossenen Hauswirtschaft möglich waren. Woher stammt die in der Ilias als feste Norm eingeführte Abschätzung der Güter anhand des Rindes - "Erst dem Sieger ein groß dreifüßig Geschirr auf dem Feuer, welches an Wert zwölf Rinder bei sich die Danaer schätzten; doch dem Besiegten stellt er ein blühendes Weib in den Kampfkreis, klug in mancherlei Kunst, und geschätzt vier Rinder an Wert" - wenn nicht aus dem Tausch?
Bereits der Titel des Werks deutet es an: aus dem Opferkult. Wie dieses reale blutige Opfer (dessen Wesen noch Joseph de Maistre gut erfassen und vergegenwärtigen konnte) durch Opfermünzen ersetzt wurde (sinnfälligerweise gehen in der katholischen Messe Geldkollekte und unblutige Darbringung des Messopfers des wahren Lammes bis in die heutige Zeit Hand in Hand), ist aus der Perspektive der Ablösung der Tradition durch die moderne Welt der abstrakten Werte, die ihren Höhepunkt in der Vernichtung der realen Welt am Altar des Götzens Mammon finden, von höchster Bedeutung.
León Bloy konnte fast dreißig Jahre vor Laum schreiben: "Die Offenbarung lehrt uns, daß Gott allein arm ist, und daß sein einziger Sohn ein Bettler ist. (...) Sein Blut ist das Blut der Armen, durch das die Menschen 'erkauft sind um hohen Preis'. Sein kostbares Blut, daß ganz rot und ganz rein ist, kann alles bezahlen. Das Geld muß also sein Abbild sein: (...) das Geld, das tötet und lebendig macht wie das Wort, das Geld, das man anbetet, das eucharistische Geld, das man trinkt und ißt. (...) Alle Aspekte des Geldes sind Aspekte des Gottessohnes, der das Blut schwitzt, durch das alles vollbracht wird." (Das Blut der Armen, Wien 1998)
Aber auch der Zusammenhang von Souveräntität des Staates als Opfer- wie Rechtsordnung mit dem neu erfundenen Münzgeld wird von Laum deutlich gemacht, wenn man den Aspekt auch umgekehrt sehen könnte: wie hat sich der Staat durch die Festsetzung des Geldes in neuer Form etabliert und vielleicht dabei an traditioneller Form eingebüßt. Es seien seine von ihm im Schlußkapitel zusammengefaßten Thesen angeführt:
"1. Der Ursprung des Geldes liegt im Kultus.
2. Das Geld ist ein Geschöpf der Rechtsordnung.
3. Die Zahlungsmitteleigenschaft des Geldes ist historisch älter als die Tauschfunktion.
4. Die Funktion des Wertmessers ist ebenfalls im Kult entstanden.
5. Das "chartale" Geld ist nur aus der sakralen Sphäre zu begreifen.
6. Der Staat ist Schöpfer des Geldes geworden, weil er Träger des Kultus war." (S. 189f.)
Da es nicht unsere Absicht war, eine Besprechung vorzunehmen, sondern nur einen Buchhinweis zu geben, sei hier noch ergänzend die Editorische Notiz des Semele-Verlages wiedergegeben:

Bernhard Laum: Heiliges Geld
Editorische Notiz

Was ist der Grund, ein Buch herauszugeben, das im Schatten der Hyper-Inflation, im Jahr 1924, veröffentlich worden ist. Bernhard Laums Heiliges Geld ist ein Werk, das im heftigsten Kontrast zur klassischen Volkswirtschaftslehre steht, aber doch alle Tugenden des Positivismus aufweist: also Präzision der Daten und einen vorsichtigen, fast skrupulösen Umgang mit dem Material. Am Ende aber steht fest, was die Nationalökonomie mit ihrer Fixierung auf den homo oeconomicus nicht ins Auge fassen: dass Geld nicht dem Tausch, sondern dem Opfer sich verdankt.
Was genau ist die Tragweite dieses Konflikts? Indem die National-ökonomen den Ursprung des Münzgeldes in den Tausch, unterstellen sie dem Geld also einen intrinsischen Nutz- und Gebrauchswert. Mit dem Münzgeld spannt sich gleichsam ein rationaler Raum auf, der nicht weiter erklärt werden muss - denn er erklärt sich von selbst. Vor allem ist man damit der Problematik enthoben, das Verhältnis von Geld und Geist zu klären, wird man immer auf die vermeintliche Rationalität des Geldes abheben (was in der Tat nichts anderes ist als der Terror der Ökonomie). Aber lässt sich das Münzgeld tatsächlich aus diesem monetären Utilitarismus verstehen? Sind Menschen auf die Münze mit Nennwert verfallen, weil sie die praktischste und sinnfälligste Austauschform bietet.
Vor dieser Frage gilt es, Bernhard Laums Heiliges Geld zu lesen. Es ist das Werk eines Altphilologen, der zunächst nicht als Nationalökonom, sondern als Archäologe begann, der als Mitarbeiter des Archäologischen Instituts tätig war und später in Rom für diverse Museen Kunstwerke erstand. Parallel dazu artikulierte sich ein immer stärker werdendes Interesse an der Nationalökonomie, vor allem aber am Ursprung des Geldes, das in der Antike liegt, denn die griechische Kultur ist zu dieser Zeit (irgendwann im 7. Jhdt.) die einzigen, die Münzen mit Nominalwert emittierte. Der Altphilologe, der zum Nationalökonom wird (und später im ostpreußischen Braunberg, dann in Marburg zum Professor der Volkswirtschaftslehre wird) - dieser Werdegang erklärt das Einmalige dieses Buches. Denn hier geht nicht ein Ökonom auf eine weit zurücklegende Epoche los, um sie, der retroaktiven Betachtungsweise, den Gesetzen der Disziplin zu unterwerfen, sonder umgekehrt: der Historiker versucht, die Entstehung des Geldes aus dem heraus zu verstehen, was ihm an historischen Material und Wissen zuhanden ist. Damit aber lässt Laum zu, was im Grunde eine Art Insubordination erster Ordnung ist: Geld entsteht nicht aus der Rationalität von Handel und Wandel, sondern es entspringt dem Kultus. Es ist eine Tempel- und Opferwährung, die im metaphysischen Grenzverkehr, nicht aber in einem wie auch immer gearteten Markt angesiedelt ist.
Der Schock, den Laums Buch auslöste, scheint, gut achtzig Jahre nach seiner Veröffentlichung, noch immer nicht ganz verwunden zu sein. Zuallererst aber war es ein Schock für den Autor selbst, der vor allem bei früheren Fachkollegen feindliche Reaktionen, bei den Ökonomen hingegen Schweigen produzierte. Und dabei ist es geblieben. Das Heilige Geld blieb ein Fremdkörper, der, wenn überhaupt (aber dann überaus enthusiastisch) von Geisteswissenschaftler rezipiert wurde.
Im Grunde ist es die härteste Kritik, der sich die Nationalökonomie (mit ihrem Phantasma von der instrinsischen und selbsterklärenden Logik des Geldes) stellen muss. Im Geld, das wird klar, liegt ein Konzept der Souveränität (eine Staatsgottheit) und zugleich eine metaphysische Dimension.